Das Projekt
Die Erstellung der ersten Prozessmodelle geht meist leicht von der Hand – eine Aneinanderreihung von Elementen und Verbindungen ist schnell gebaut. Die Frage ist allerdings, ob alle Prozessbeteiligten dieses Modell auch richtig interpretieren.
Modellierungsrichtlinien auf einen Blick
Gerade in Unternehmen, in denen mehrere Modellierer mit ihrem eigenen Stil Prozesse erstellen, ist eine einheitliche Prozessdarstellung essentiell. Daher ist das Aufstellen klarer Modellierungsregeln eine wichtige Voraussetzung für das erfolgreiche Modellieren von Prozessen. Ein Prozessmodell ist nur dann zufriedenstellend, wenn diese Regeln vollständig eingehalten werden.
Alle wichtigen Modellierungsrichtlinien finden Sie hier auf einen Blick zusammengefasst, wobei Positiv- und Negativbeispiele die Umsetzung dieser Regeln visualisieren. Diese von Signavio erstellte Übersicht an Regeln besteht aus den fünf Kategorien Layout, Architektur, Benennung, Notation und Prozessstruktur. Sie bildet die ideale Grundlage zur Erstellung korrekter Geschäftsprozessmodelle und eine gute Basis für die Definition ihrer eigenen Modellierungsrichtlinien.
Individuelle Anpassung der Richtlinien
Auch wenn Modellierungskonventionen einer einheitlichen und standardkonformen Prozessmodellierung dienen, gibt es in Organisationen häufig Besonderheiten, wie z.B. in der Wahl der Prozessarchitektur, bei den Benennungsregeln, sowie in den Verantwortlichkeiten und Rollen. Individuelle Gegebenheiten dieser Art können Sie in der Definition Ihrer Modellierungsrichtlinien im Signavio Process Editor leichtgewichtig berücksichtigen.
Herkunft der Modellierungsregeln
Der BPMN-Standard definiert lediglich die Syntax der Modellierungssprache. Die Modellierungsrichtlinien auf dieser Webseite gehen darüber hinaus. Im Gegensatz zu der BPMN-Syntax gibt es hier allerdings kein “richtig” oder “falsch”. Es ist eher eine Stilfrage, welche Regeln für eine Organisation geeignet erscheinen.
Zusammen mit dem Hasso-Plattner-Institut und der Humboldt-Universität zu Berlin hat Signavio ein mehrmonatiges Projekt durchgeführt. Teil der Arbeit war die Sichtung zahlreicher Quellen für Modellierungsrichtlinien:
- Bücher zu BPMN, z.B. BPMN Method & Style, Praxishandbuch BPMN, BPMN 2.0 – Einführung in den Standard für die Geschäftsprozessmodellierung
- Öffentliche Initiativen zur Prozessmodellierung, z.B. die eCH-Standards aus der Schweiz
- Unternehmensspezifische Konventionshandbücher
- Typische Fragen aus Modellierungsschulungen
- Modellierungsfragen von Signavio-Kunden
Aus all diesen Quellen wurden Modellierregeln identifiziert. Jede Regel wurde daraufhin untersucht, ob diese auch automatisiert überprüfbar ist.
Anschließend wurden die Regeln toolseitig in Signavio integriert. Bei einigen Regeln war die Umsetzung sehr herausfordernd (z.B. beim Thema Benennungsstile / Grammatik). Hier erarbeiteten die Kollegen der HU Berlin entsprechende Verfahren.